Symposium

Herstellungs- und Verfallsprozesse in der
zeitgenössischen Kunst

7. – 8. September 2017
Schaulager

Wachs, Kunststoff, Moos: In der zeitgenössischen Kunst kennt die Fülle an verwendetem Material keine Grenzen genauso wie die Experimentierlust der Kunstschaffenden. Das Material ist demnach weit mehr als ein blosser Werkstoff: Es ist wandlungsfähig, formbar und formbestimmend. Seine Eigenschaften prägen nicht nur die Entstehung des Werks, sondern auch dessen weitere Geschichte: Wachs wird brüchig, Kunststoffe werden spröde, Moos verdorrt.

Entsprechend sind die Herstellungsprozesse im Künstlerstudio mitunter komplex: Zum Teil sind die Verfahren hochspezialisiert. Dies erfordert tragfähige Netzwerke mit Fachleuten und bringt situativ ganz unterschiedliche Kollaborationen hervor. Auch der Alterungsprozess dieser Materialien stellt Restauratorinnen wie Kunstwissenschaftler vor immer neue Aufgaben: Veränderungen und Verfall sind manchmal kaum vorhersehbar. Altbewährte Rezepte funktionieren nicht. Daher ist es von Vorteil, den Entstehungsprozess eines Werks genau zu kennen, um dessen Bewahrung sicherstellen zu können.

Diesen Themen geht das zweitägige Symposium «Herstellungs- und Verfallsprozesse in der zeitgenössischen Kunst» im Schaulager nach. Es will eine Brücke schlagen zwischen der Produktion und der Bewahrung zeitgenössischer Kunstwerke: Expertinnen und Experten aus der Restaurierung und den Kunstwissenschaften diskutieren mit Künstlern, Studiomitarbeiterinnen und Fachleuten professioneller Produktionsbetriebe.

Die Tagung richtet sich an internationale Fachleute aus den Museen, der Restaurierung und den Kunstwissenschaften. Sie spricht aber auch ein breiteres, an zeitgenössischer Kunst interessiertes Publikum an, da sie Prozesse beleuchtet, die beim Ausstellungsbetrieb nicht sichtbar sind.


Bild:
Robert Gober, Untitled, 1995 – 1997 [Detail], Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel (permanent installiert im Schaulager Basel), © Robert Gober, Foto: Russell Kaye


Donnerstag, 7. September 2017, 9.30 – 17.30 Uhr


Amy Baumann
(Studiomanager Laura Owens Studio, Los Angeles)

Marcus Broecker
(Diplom-Restaurator im Schaulager, Basel)

Raphael Hefti
(Künstler, Zürich und London)


Ulrich Lang
(Diplom-Restaurator, Die Restauratoren, Frankfurt am Main)

Petra Lange-Berndt
(Professorin für Kunstgeschichte, Universität Hamburg)

Sven Mumenthaler
(Mitarbeiter im Kunstbetrieb, Münchenstein)

Dietmar Rübel
(Professor für Geschichte und Theorie der Kunst
an der Akademie der Bildenden Künste, München)

Monika Wagner
(emeritierte Professorin für Kunstgeschichte,
Universität Hamburg)

Vera Wolff
(Kunst- und Wissenschaftshistorikerin, ETH Zürich)



Freitag, 8. September 2017, 9.30 – 16.30 Uhr

Glenn Adamson
(Senior Scholar, Yale Center for British Art, New Haven)


Dieter Mersch
(Professor für Ästhetik und Theorie, Zürcher Hochschule der Künste)


Rachel Rivenc
(Associate Scientist, The Getty Conservation Institute, Los Angeles)


Christian Scheidemann
(Restaurator, contemporary conservation ltd., New York)


John Roberts
(Professor for Art & Aesthetics, University Wolverhampton)


Das Symposium wurde in Zusammenarbeit mit der Kunst- und Wissenschaftshistorikerin Vera Wolff und dem Restaurator Christian Scheidemann konzipiert.

 

Programm

www.schaulager.org 

Sprache

Die Veranstaltung findet in Deutsch und Englisch statt. Eine Simultanübersetzung wird angeboten.

 

Kosten

CHF 35.-, ermässigt CHF 20.- (Studierende) für eine zweitägige Teilnahme. Darin eingeschlossen ist die Verpflegung in den Mittags- und Kaffeepausen.

 

Anmeldung

Bitte melden Sie sich bis spätestens am 1. September 2017 unter www.schaulager.org an. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt.

 

Anfahrt

Tram Nr. 11, Richtung Aesch bis zur Station «Schaulager», Parkplätze sind vorhanden.

 

Kontakt

Schaulager, Laurenz-Stiftung,
Ruchfeldstrasse 19, CH-4142 Münchenstein/Basel,
T +41 61 335 32 32

 

Bis am 22. Oktober im Schaulager zu sehen:

David Claerbout

Olympia (The real-time disintegration into ruins of the Berlin

Olympic stadium over the course of a thousand years) 



Konzept: Schaulager in Zusammenarbeit mit Vera Wolff und Christian Scheidemann

Referierende: Vera Wolff, Amy Baumann, Marcus Broecker, Raphael Hefti, Ulrich Lang, Petra Lange-Berndt, Sven Mumenthaler, Dietmar Rübel, Monika Wagner, Glenn Adamson, Dieter Mersch, Rachel Rivenc, Christian Scheidemann, John Roberts

Schaulager